Gast und gleichzeitig Hochzeitsfotograf?
Geht das gut?
In unserem Leben ist die Liebe das Wichtigste.
Und dieser Tag gehört zu dem Höhepunkt der Liebe.
Die Hoch-Zeit, ist das Event des Lebens.
Und eurem lieben Freund, der eine ganz gute Kamera hat wollt ihr die ganze Verantwortung für dieses Lebensevent übergeben?
Habt bitte erbarmen! Heiraten ist einer der aufregendsten Ereignisse im Leben und sicher eines der größten Feste, die ihr als Privatperson ausrichten werdet. Hochzeitsfotografie braucht Zeit und Aufmerksamkeit und ist für euch, eure Kinder und Enkel gedacht. Es ist eine Hommage an eure Liebe.
Als Hochzeitsfotograf hast du eigentlich nie Pause oder Leerlauf, permanent geschehen unvorhergesehene Dinge, auf die sofort reagiert werden muss. Angefangen von der morgendlichen Vorbereitung, wenn sich Braut und Bräutigam für den großen Tag vorbereiten, den Aufnahmen vor, während und nach der Trauung, die Portrait- und Gruppenaufnahmen und den restlichen Tag bis in die Nacht hinein auf der Feier.
Es gibt so unzählig viele große und kleine Momente, die es wert sind im Laufe des Tages festgehalten zu werden. Die gesamte Hochzeit möchte in ihrer Schönheit, Einzigartigkeit und dem chronologischen Ablauf dokumentiert werden. Es geht Schlag auf Schlag auf einer Hochzeit. Keine Pausen, Hinsetzen, entspannen und mal „alle gerade sein lassen“ ist nicht.
Von dir wird erwartet, alles (wirklich alles) zu fotografieren, was auf der Hochzeit passiert. Du bist ständig beschäftigt und es erfordert deine volle Konzentration und Aufmerksamkeit, die Situationen zu beobachten und im richtigen Moment einzufangen, denn eine zweite Chance gibt es nicht.
Und… du wirst dann sozusagen in die Pflicht genommen, dem Hochzeitspaar eine vollständige Hochzeitsdokumentation zu liefern.
Je ernster du die Sache nimmst, umso weniger Zeit hast du um mitzufeiern. Bist du mit einem Partner auf der Hochzeit, wird dieser den Tag über ohne dich am Tisch sitzen.
Als Fotograf machst du mehr Kilometer zu Fuß an diesem Tag, als die gesamte Hochzeitsgesellschaft zusammen.
Wie sehr das Fotografieren die Zeit eines Gastes in Anspruch nimmt, ist unter den Profis bekannt.
Bei einer Hochzeit, die ich fotografierte, waren gleich zwei Freundinnen der Braut anwesend, die selbst beruflich im Bereich der Fotografie langjährig tätig waren. Sogar eine erfahrene Hochzeitsfotografin war dabei.
Die Braut hatte beide Freundinnen als Gäste eingeladen und in diesem Zusammenhang gefragt, ob sie nicht ein wenig fotografieren könnten.
So sollten sie sich abwechseln und nur „hin & wieder“ Fotos machen… „sich nicht verpflichtet fühlen“.
Beide Fotografinnen wussten jedoch aus eigener Erfahrung, dass sie nicht gleichzeitig ausgelassen mitfeiern und nebenbei noch die Fotos machen können und lehnten dies unter diesem Hinweis dankend ab.
Selbst das „hin & wieder“-Fotografieren nach der Trauung auf der Feier lehnten sie aus diesem Grund ab, denn sie wollten mit der Braut und den anderen Gästen unbeschwert feiern. Ständig die Hochzeitsfeier beobachten und mit der Kamera umhergehen, um keine Momente zu verpassen, kam für beide als Gast nicht in Frage.
Hier noch mal zu meiner Ausgangsfrage:
Bist du Gast oder Fotograf?
Bitte auch dies beachten: Kameras und Bildstile der Gäste.
Neben der Frage, ob EIN Hochzeitsfotograf oder die vielen Gäste die Fotos machen, gibt es noch den Aspekt, der unterschiedlichen Kameras und Bildstile.
Die unterschiedlichen Bildstile:
Oft habe ich, zur Nachbearbeitung, von meinen Hochzeitspaaren nach der Hochzeit die Fotos der Gäste bekommen. Viele Aufnahmen waren stark unter- oder überbelichtet. Manche waren in weiten Strecken unscharf (weil auch der Autofokus schlichtweg überfordert war), bei einigen war das Datum und die Uhrzeit eingeblendet und andere in der abendlichen Location regelrecht überbelichtet.
Was mir aber besonders aufgefallen ist, sind die vielen, deutlich sichtbaren Qualitätsunterschiede der Fotos, hervorgerufen durch die unterschiedlichen Kameras und/oder durch die unzähligen Einstellungen im Kameramenü.
Jedes Kamerasystem interpretiert z. B. Belichtungssituationen, Farben und Kontraste anders und gibt sie unterschiedlich aus.
Viele Gäste fotografieren bequemerweise oder weil sie mit den Einstellungsmöglichkeiten überfordert sind, gleich im Automatik-Modus und überlassen alles der Kamera, einschließlich dass die Fotos gleich als jpg-Dateien gespeichert werden.
Das ist so schade! Hier kann auf das spätere Bildergebnis kaum noch Einfluss genommen werden.
Nur die wenigsten Gäste werden nichts der Kamera überlassen, kümmern sich bei jedem Foto neu um die geeignetsten Einstellungen und speichern die Aufnahmen als RAW-Datei, was dann aber wieder eine nachträgliche und zeitaufwendige Bildbearbeitung in einem entsprechenden Computerprogramm erfordert.
Welcher Gast wird sich nach der Hochzeit, wenn er bereits 10 Stunden ununterbrochen fotografiert hat, noch einmal 25 Stunden an den Computer setzten und die Bilder bearbeiten? Die Tendenz wird eher gegen „null“ gehen.
Der gebuchte Hochzeitsfotograf wird nach der Hochzeit alle Bilder sichten, sortieren und für die verschiedenen Prozeduren der Bildbearbeitung auswählen, damit alle Fotos einen einheitlichen Bildstil bekommen.
So viele Gäste fotografieren, so viele verschiedene Bildstile werdet ihr nach der Hochzeit haben.
Jeder, der Fotos macht, sieht die Welt durch den Sucher anders, nutzt andere Bildausschnitte, blendet Dinge auch manchmal beim Fotografieren aus, die sich hinterher störend im Bild bemerkbar machen oder fotografiert nur Situationen, die ihn selbst interessieren.
Oft werden auch die vielen unscheinbaren, aber wichtigen Dinge schlichtweg gar nicht wahrgenommen schließlich ist man ja als Gast anwesend und knipst nur hin & wieder, die aber einen Hochzeitstag in seiner Gesamtheit ausmachen.
Ihr werdet dann leider keine durchgehende Chronologie eures Hochzeitstages erhalten und es werden Personen und viele Momente fehlen, da jeder nur sein persönliches Umfeld fotografiert und sich nicht für die „Ganzheit“ eures Hochzeitstages verantwortlich fühlt.
Was bedeutet „nur hin & wieder Fotos machen“, was darf an Fotos fehlen, wenn ich als Gast mitfeiern möchte?
Dürfen emotionale Moment fehlen, das Buffet, die Tischdeko?
Darf der Eröffnungstanz fehlen, irgendwelche Spiele? Dürfen Fotos der Hochzeitstorte fehlen oder das Anschneiden dieser, wenn ich mich als Gast doch gerade so angeregt unterhalte?
Hochzeitsreden, Brautstrauß, die Ringe, Feuerwerk… die Liste lässt sich leicht bis ins Unendliche verlängern. Ein Tag voller Momente und Emotionen.
Der professionelle Hochzeitsfotograf, der nicht mitfeiert, ist voll präsent und hat daher ein Gespür für die Momente und Situationen.
Er wird ständig im Hinterkopf haben, was fotografiert werden muss um euren Hochzeitstag so umfassend wie möglich in einer sorgsam gestalteten Hochzeitsreportage zu dokumentieren.
Erlaubt mir noch ein paar Überlegungen zum Thema Kameraequipment:
Sofern man darüber nachdenkt, einen Gast auch nur bestimmte Teile des Hochzeitstages fotografieren zu lassen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich seine Ausrüstung nicht auf ein Investitionsvolumen einer 1.000,- € Kamera mit Objektiv beschränken darf.
Will der Gast im Sinne des Hochzeitspaares fotografieren, muss er auch in professionelle Technik investieren.
Professionelle Hochzeitsfotografen haben nicht selten Equipment im Wert eines Mittelklassefahrzeuges dabei, um für jede Situation gerüstet zu sein.
Eine sog. Vollformatkamera inklusive lichtstarker Objektive, angefangen vom Weitwinkel bis in den Telebereich sollte aber wenigstens an Ausstattung vorhanden sein. Hier sei nur mal an eine etwas dunklere Kirche oder die abendliche Feier erinnert.
Die Kamera bitte unbedingt in zweifacher oder sogar in dreifacher Ausführung! Denn eine Hochzeit ohne eine Zweit/ Dritt-Kamera zu fotografieren ist nicht nur leichtsinnig, sondern auch verantwortungslos. Sollte die Kamera plötzlich aus irgendeinem Grund den Geist aufgeben, wird der Hochzeitstag nicht darauf warten, bis man sich eine gleichwertige Ersatz-Kamera besorgt hat.
Jede Kamera hat bitte auch doppelte Speicherkartenfächer, damit eure unwiederbringlichen Aufnahmen stets parallel auf zwei Speicherkarten geschrieben werden können. Stellt euch das Desaster vor, wenn die Fotos nur auf einer Karte gespeichert wurden, diese dann aus irgendeinem Grund defekt ist und sich die Daten hinterher nicht mehr auslesen lassen… der Super-Gau!
Was bedeutet „nur hin & wieder Fotos machen“, was darf an Fotos fehlen, wenn ich als Gast mitfeiern möchte?
Dürfen emotionale Moment fehlen, das Buffet, die Tischdeko?
Darf der Eröffnungstanz fehlen, irgendwelche Spiele? Dürfen Fotos der Hochzeitstorte fehlen oder das Anschneiden dieser, wenn ich mich als Gast doch gerade so angeregt unterhalte?
Hochzeitsreden, Brautstrauß, die Ringe, Feuerwerk…, die Liste lässt sich leicht bis ins unendliche verlängern. Ein Tag voller Momente und Emotionen.
Der professionelle Hochzeitsfotograf, der nicht mitfeiert, ist voll präsent und hat daher ein Gespür für die Momente und Situationen.
Er wird ständig im Hinterkopf haben, was fotografiert werden muss um euren Hochzeitstag so umfassend wie möglich in einer sorgsam gestalteten Hochzeitsreportage zu dokumentieren.
Erlaubt mir noch ein paar Überlegungen zum Thema Kameraequipment:
Sofern man darüber nachdenkt, einen Gast auch nur bestimmte Teile des Hochzeitstages fotografieren zu lassen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich seine Ausrüstung nicht auf ein Investitionsvolumen einer 1.000,- € Kamera mit Objektiv beschränken darf.
Will der Gast im Sinne des Hochzeitspaares fotografieren, muss er auch in professionelle Technik investieren.
Professionelle Hochzeitsfotografen haben nicht selten Equipment im Wert eines Mittelklassefahrzeuges dabei, um für jede Situation gerüstet zu sein.
Eine sog. Vollformatkamera inklusive lichtstarker Objektive, angefangen vom Weitwinkel bis in den Telebereich sollte aber wenigstens an Ausstattung vorhanden sein. Hier sei nur mal an eine etwas dunklere Kirche oder die abendliche Feier erinnert.
Die Kamera bitte unbedingt in zweifacher oder sogar in dreifacher Ausführung! Denn eine Hochzeit ohne eine Zweit/ Dritt-Kamera zu fotografieren ist nicht nur leichtsinnig, sondern auch verantwortungslos. Sollte die Kamera plötzlich aus irgendeinem Grund den Geist aufgeben, wird der Hochzeitstag nicht darauf warten, bis man sich eine gleichwertige Ersatz-Kamera besorgt hat.
Jede Kamera hat bitte auch doppelte Speicherkartenfächer, damit eure unwiederbringlichen Aufnahmen stets parallel auf zwei Speicherkarten geschrieben werden können. Stellt euch das Desaster vor, wenn die Fotos nur auf einer Karte gespeichert wurden, diese dann aus irgendeinem Grund defekt ist und sich die Daten hinterher nicht mehr auslesen lassen…, der Super-Gau.